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Große Neuigkeiten gibt es, die zu teilen ich mich sehr freue: das Institut für Substanzorientierte Therapie gibt es zwar eigentlich schon seit zwanzig Jahren, aber von nun an steht es auf ganz neuen organisatorischen Füßen.

Psychedelische Substanzen werden in schamanischem Kontext schon lange verwendet, und das nicht nur in Südamerika. Das immense therapeutische Potenzial wurde ab den 1940er Jahren schließlich auch den Vertretern der westlichen Forschung bewusst – bis das Verbot von „Betäubungsmitteln“ sowohl die therapeutische Praxis als auch die Wissenschaft abrupt ausgebremst haben. Und das, obwohl die Substanzen, um die es hier geht, so ziemlich das glatte Gegenteil von Betäubungs-Mitteln sind. Die Forschung läuft seit einigen Jahren wieder an, und quasi druckfrisch wurde vor wenigen Wochen ausgewählten Institutionen der „compassionate use“ von Psilocybin offiziell erlaubt.

Aber was bringt das mit sich? Ist das Setting, das sich vor allem im klinischen Kontext aus den wissenschaftlichen Studien entwickelt hat, das einzig denkbare? Bezeichnend, dass bei der Vorstellung der EPIsoDE-Studie im September 2024 in Mannheim die beteiligten Therapeuten auf die Frage, in welche Richtung sie ihre eigenen Fertigkeiten in Zukunft ausbauen wollen, durch die Bank gesagt haben: Bodywork. Körperarbeit.

Wenn verschiedene Settings denkbar sind, dann braucht es vielleicht auch unterschiedliche Arten von Ausbildung dafür. Das wird insbesondere dann der Fall sein, wenn in der Zukunft die derzeit gültigen rechtlichen Bestimmungen wieder gelockert werden. Das IST hat es sich zum Ziel gesetzt, Therapieverfahren zu entwickeln und Therapeuten auszubilden.

Und auch wenn die wissenschaftliche Forschung inzwischen wieder intensiv betrieben wird, fehlt doch bisher über weite Strecken der intensive fachliche Austausch zwischen den Praktikern auf diesem Gebiet. Was braucht es, um wirklich gute substanzunterstützte Therapien durchzuführen?

Das IST will eben diesen fachlichen Austausch ermöglichen, mit klarem Schwerpunkt auf der Praxis der therapeutischen Tätigkeit. Eine erste Fachtagung am 9. und 10. Mai 2026 im Allgäu soll dafür ein Forum bieten: Therapist or Sitter — A conference on the role of support in Substance-Assisted Therapy. Die Tagung wird auf Englisch stattfinden.